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wenn wir nicht auf die Ereignisse von Schwaben und
Baiern zu dieser Zeit einen Ruͤckblick wuͤrfen.
Schon
ren; mit innigem Wohlgefallen hat es Euere Regierung
vernommen, daß Ihr Euch in den schrecklichen Tagen des
Aprils unter den unsinnigen Volkshaufen hineinwarft,
und mit Gefahr Eueres Lebens Pflicht und Menschlichkeit
predigtet. Damals scheiterte Euer ruͤhmliches Bemuͤhen
an der Wuth, an der Raub- und Mordlust des Poͤbels;
die Besinnung ist nun zurückgekehrt, und Euere Ermah-
nungen werden bei den Verirrten Eingang finden. Es ist
an Euch, Ihr Vorsteher der Gemeinden! den Eunerer Lei-
tung anvertrauten Bürger und Bauer über sein wahres
Wohl zu belehren. Wenn Einige unter Euch in den Ta-
gen des Aufruhrs die Gewalt des Stromes mit ssch riß,
wenn Andere der Todesfurcht ihre Pflicht aufopferten,
jetzt ist es Zeit, das Geschehene wieder gut zu machen.
Das Ansehen, welches Euch das Alter und die Volkswahl
gibt, ist wieder in seine Rechte getreten, und aufmerksam
wird das Volk auf die Rathschläge, auf die Bitten seiner
Vorsteher hören. Es ist an Euch, Ihr Eingebornen unter
den Beamten! die Wohlthaten zu vergelten, welche Euch
Euere Regierung erwies. Durch keine Verträge gebun-
den, ließ sie Euch in dem vollen Genuße Enerer Stellen,
beförderte Euch zu neuen, und behandelte selbst jene,
welche Alter zur Dienstesleistung unfähig machte, gewissen-
haft nach den Bedingungen, denen sie sich bei ihrer frü-
heren Anstellung unterworfen hatten. Das engere Band,
welches ein gemeinsamer Geburtsort, die Gewohnheit des
Zusammenlebens, die Verhältnisse der Verwandschaft und
der Jugendfreundschaft zwischen Euch und den Landesbe-
wohnern knüpfen, gibt Euch in diesen geiten der Unord-
nung, wo das amtliche Ansehen sein Gewicht verlieret,
noch einen mächtigen Einfluß auf das Volk. An Euch ist
es endlich, Ihr gutgesinnten Bürger und Bauern! die
Euch weder verführerische Einflüsterungen, noch das Toben
des