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verloren war, nahm Graf Arco (2sten Mai) alle diese
Orte ohne Schwertstreich, und zerstörte die von den Ti-
rolern begonnenen Befestigungen.
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15.
Rückzug des Erzherzogs Johann aus Italien
bis an die Raab.
Noch gedachte aber der Feldmarschall-Lieutenant
Chasteler nicht, die Vertheidigung des Gebirgslandes
aufzugeben, wo er in starker Besetzung des Brenners
und Trients, und mit bedeutender Reserve auf den Hoͤ—
hen von Schabs, noch immer Mittel fand, in einer all-
gemeinen Wiederentflammung des Aufruhrs furchtbar zu
werden. Aber ein plötzlicher Befehl des Erzherzog Jo-
hann aus Villach änderte seine Entwürfe.
Der Erzherzog hatte zwar seinen Rückzug nach den
österreichischen Erbstaaten, wie früher erzählt ist, aus
der Stellung von Alpone begonnen, Anfangs jedoch mit
ciner ganz anderen Absicht, als sich gegen Wien zu be-
wegen. Er wollte vielmehr den Bannus Grafen Giulay
mit einem Theile des Heeres und mit der ganzen Land-
wehr Innerdsterreichs zum Schutze der Kärthener= und
Krainer-Pässe stehen lassen, selbst aber mit 14 Bataillo-=
nen und 18 Geschwadern in's Tirol, und von da aus,
verbunden mit Chasteler, in's Herz von Deutschland,
rückwärts dem franzbsischen Heere, einbrechen. Der Ent-
wurf reifte aber zu keiner Vollziehung.
Zwar, sobald er über die Brenta nach Citadella ge-
gangen war (#ten Mai), schickte er den General Schmidt
mit fünf Bataillonen und vier Geschwadern über Bassano