Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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in's Tirol ab. Doch dieser fand den Weg nicht offen. 
Denn weil Feldmarschall-Lieutenant Chasteler die Trup- 
pen des österreichischen Generals Marschall schon vor- 
her zu sich genommen hatte, und damit die bei Ala und 
Seravalle stehende Abtheilung Oesterreicher, unter Be- 
fehl des Oberstlieutenants Grafen Leiningen, an sich 
viel zu schwach und stützenlos geworden war, mußte sie, 
trotz der tapfersten Gegenwehr, Ala, ja sogar Trient 
(ten Mai) räumen, als hier der franzbsische General 
Rusca vordrang, um den linken Flügel des Vicekönigs 
von Italien zu decken. Ruscga stellte sich nun zur De- 
ckung Tirols auf die Straße gegen Bassano, von wannen 
Schmidt kommen sollte. Hingegen Schmidt, obgleich 
er Bassäno selbst glucklich gegen den Angriff einer starken 
feindlichen Colonne (Aten Mai) behauptet hatte, gab den 
Gedanken an Tirol auf, sobald er vernahm, Rusca stehe 
mit 10 Bataillonen und 2 Geschwadern in Trient. Er setzte 
also seinen Rückzug durch das Piavethal gegen Belluno 
fort. Wäre er seiner ersten Bestimmung treu geblieben, 
so hätte er den General Rusca in Trient zuruckgehal- 
ten, und diesen damit in keine kleine Verlegenheit ge- 
setzt. Oenn Chasteler, sobald er den Verlust von 
Trient erfahren hatte, befahl dem General Marschall, 
diesen Punct um jeden Preis wieder zu erobern. Rusca 
wäre zwischen zwei Feuer gerathen. Nun aber, da General 
Schmidt zur Piave nach Feltre zog, machte sich Rusca 
mit ganzer Kraft auf, ihm zu folgen. Der Oberstlieute- 
nant Graf Leiningen und General Marschall fan- 
den, als sie nach Trient und Ala kamen, (vien Mai) 
schon die ganze Gegend wieder vom Feinde leer. 
An dem Tage, da General Marschall in Trient 
einrückte, erreichte General Schmidt die Stadt Belluno;
	        
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