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die Hauptarmee des Erzherzogs Johann aber stand schon
am linken Ufer der Piave, und der ihm folgende Vice-
kdnig Eugen am rechten. Das blutige Gefecht an die-
sem Fluße, bei Campana (ten Mai), worin die Oester-
reicher einen Verlust von 15 Kanonen, beide Heere viele
Todte und Verwundete zählten, entschied wenig. Der
Erzherzog setzte seinen Rückzug über Sacile zum Taglia-
mento fort, und ging (10ten Mai) bei Spilimbergo über
diesen Strom, indessen sich General Schmidt nach
Toblach zog, wo er also seine Vereinigung mit den dster-
reichischen Truppen bewerkstelligen konnte, die im Puster=
thal des Tirols standen. Schritt um Schritt war ihm
bis hieher General Rusca gefolgt, der zuletzt noch dessen
Nachhut, die der tapfere Hauptmann Zuccari mit großer
Klugheit befehligte, von Fontagna nach Cortina trieb.
Auch der Vicekdnig Eugen ging über den Taglia-
mento, und griff mit überlegenen Streitmassen den Nach-
trab des bösterreichischen Hauptheeres (den 10ten Mai)
unter Giulay an. Der Erzherzog Johann aber gebot
den entschlossensten Widerstand bis in die dunkle Nacht;
er leitete ihn selbst und gewann damit so viel, daß sein
Hauptheer ungestdrt durch's Fellathal nach Ospidaletto
und Venzone zurückziehen konnte. Ueber Pontaffel kam
er nach Dogna und Tarvis, (10ten Mai) von dannen er
den Feldmarschall-Lieutenant Giulay mit beträchtlichen
Streitmitteln gen Laibach zur Vertheidigung Krains und
Kroatiens sandte. Zugleich ordnete er eine tapfere Be-
satzung in den Sperrpuncten Malborghetto und Prediel
an, um in seinem Rücken den Feind aufzuhalten. Dann
ging er weiter gen Arnoldstein und Villach. Der Vice=
kdnig Eugen aber sandte den General Macdonald
rechts zum Isonzo mit zwei Divisionen, und er selbst