Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

— 176 — 
ningen von Botzen nach Schabs gerufen. Aber schon 
in voller Bewegung nach Villach zu gehen, vernahm er, 
ehe er noch Brunecken erreicht hatte, Villach, dieser letzte 
Punct zur Vereinigung mit dem Erzherzoge Johann, 
sey verloren und in franzdsischer Gewalt. Da, umringt 
von den Häuptlingen des kampflustigen Tirols, hieß ihn 
die Verzweiflung dasselbe thun, was ihm schon der Be- 
fehl des Erzherzogs Johann geboten hatte: das Ge- 
birgsland auf's Aeußerste für das Haus Oesterreich zu 
behaupten. 
Er rief also von Neuem den Landsturm des Ober- 
Innthales und Vinstgaus durch den Wirth Andreas 
Hofer auf. Dieser führte ihm (22sten Mai) 6,000 be- 
waffnete Männer und Schützen nach Sterzing zu. General 
Boul mußte zurück in die Brenner-Verschanzungen, 
die zum Glücke noch nicht von den Baiern besetzt waren. 
Der Tiroler Speckbacher bereitete das untere Innthal 
zum allgemeinen Aufstande vor, der da erfolgen würde, 
sobald die Gelegenheit wirken würde. 
Sie zeigte sich bald. Denn Napoleon gab dem 
größern Theil der Baiern Befehl, schleunigst aus Tirol 
aufzubrechen nach Salzburg, und den Bewegungen des 
Generals Jellachich gegen Leoben folgend, diesen dem 
Heere des von Italien kommenden Vicekdnigs zuzutreiben. 
Der Herzog von Danzig wußte zwar, daß Streifwach= 
ten eine dsterreichische Abtheilung zwischen Steinach und 
dem Brenner, also nahe genug bei Innöbruck, erblickt 
hatten (Tisten Mai); dennoch ließ er den Generallieute- 
nant Wrede mit allem Kriegsvolke (2ästen Mai) fort 
nach Salzburg ziehen, und nur den Generallieutenant 
Deroy mit der 5ten Division der Baiern zurück. Wie- 
schwach
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.