— 189 —
zum Ruͤckzuge nach Freistadt genoͤthiget, blieb dort be-
obachtend stehen.
Bernadotte mit den Sachsen nahm zur Verthei=
digung von Linz die Stelle der Würtemberger ein, als
diese (25sten Mai) zum Hauptheere nach Wien gingen.
Eben dahin waren auch von Salzburg aus, unter Befehl
des Herzogs von Danzig, die Dioisionen Wrede und
Kronprinz von Baiern über Mondsee, Schwanstadt
und Lambach auf dem Wege, als sie ein Befehl des
franzbsischen Kaisers (am 50sten Mai) nach Linz wies,
um hier die Sachsen abzulösen. Die Baiern rückten am
Sisten Mai zu Linz ein, und noch desselben Tages zogen
Franzosen und Sachsen nach Wien ab.
Die Stellung, welche bisher bei Linz von 8 Ba-
taillonen Franzosen, 25 Bataillonen und 22 Geschwadern
der Sachsen besetzt gewesen war, dehnte sich vier Stun-
den Wegs aus; lehnte sich rechts an Steiereck; ruhete
im Mittelpuncte auf den Straßen nach Gallneukirchen
und Hellmannödd, und mit dem linken Flüugel auf der
Straße gen Ottensheim. Dem nur anderthalb Stunden
entfernten Feind wurden zu Gallnenkirchen, Honeregk
und auf den Anhöhen von Katzbach Posten entgegenge-
setzt, und diese durch Zwischenposten mit den Aufstellungs-
plätzen des Großtheils verbunden. Immer stand der
vierte Theil jedes Bataillons unter Gewehr; immer streif-
ten Spährotten umher; fortwährend wurden die Vor-
wachten besucht.
Da jedoch in Erfahrung gebracht wurde, daß der
Feldzeugmeister Collowrarh, von Freistadt, zum Haupt-
heere des Erzherzogs Carl aufgebrochen sey, und nur