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Wrede selbst ging mit einer beträchtlichen Abtheilung
am linken Donan-Ufer auf-härts gegen Ottensheim (1o0ten
Juni), dort die vom Feinde in der Nähe von Wörth ge-
sammelten 51 Schiffe und mehrere Fähren zu vernichten.
Er vollbrachte dies, ohne Widerstand zu erblicken, und
erfuhr durch seine versandten Spähwachten zugleich, daß
die Oesterreicher hier überhaupt schwach seyen, und ihre
vornehmste Stärke wohl bei dem gut befestigten Puncte
Hellmannsdd haben mußten, um den Eingang in Bd-
heim über Zwettel (3 Stunden von Linz) zu decken.
Dessen gewisser zu werden ordnete der Herzog von
Danzig den General-Lieutenant Wrede mit einem
Frühe 2 Uhr stieß der baierische Chevaurlegers = Lieutenant
Prinz Oettingen-Spielberg auf eine österreichische
Patrouille in der Nähe von Stevereck, und warf solche
wiederholt zurück. Der Gegner hielt fortwährend das
Schloß Wildberg auf der Straße nach Hellmannsöd besetzt,
während er auf der Freystadt-Straße seinen ersten Posten
eine Stunde hinter Gallneukirchen am Donau= User zu
St. Georgen hatte. Am titen Juni mit Anbruch des
Tages griffen die Oesterreicher, die jenseits dem Dorfe
Wellenberg auf den Auhofer-Höhen aufgestellten äußer-
sten Posten des vom General Grasen Beckers befehlig-
ten rechten Flügels der Divisson Wrede mit Nachdruck
an, und warfen solche, als Folge großer Ueberlegenheit,
zurück. Nachdem jedoch diese die nöthige Verstärkung er-
halten hatten, drückten sie, ohne irgend einen Verlust,
ihre Gegner, welche sich nun gegen Hellmannsöd zurück-
zogen, wieder zurück. Eine, am nämlichen Tage von den
Vorposten ebengenannten Generals gegen Gallneukirchen
abgesandte, aus 1 Offizier, 25 Schützen und 15 Chevaur-
legers bestehende Patrouille fiel in einen von einer feind-
lichen Escadron gelegten Persteck, verlor 5 Mann und
5 Pferde, so wie 4 Mann Todte.