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der Donau ab. Dazu sammelte Napoleon alle Kraͤfte,
Dafuͤr hatte selbst Tirol, dessen Eroberung so viel Blutes
gekostet, wieder aufgegeben werden müssen.
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10.
Tirol wird von den Baiern geräumt.
Deroy hatte nach dem Gefechte bei Innsbruck,
welches schon erzählt ist, zwar von Salzburg her durch
das 10te Linien -Regiment und die Batterie Peters
einige Verstärkung empfangen (20sten Mai), war aber
doch gegen die Massen, die gegen ihn aufgeboten stan-
den, außer allem Verhältnisse schwach. Darum nahm
er vor Innsbruck gedrängtere Stellung, beide Flügel an
den gekrümmten Inn gestäützt. Das leichte Bataillon
Günther nebst zwei Dragoner-Geschwadern und zwei
Feuerschlünden stand in der Ebene vor Rüdl und Ambras
am linken Sill-Ufer. Oberstlieutenant Waldschmidt
bewachte mit zwei Compagnien des 1#ten Regimentes
die Haller-Brücke. Eben so viel Compagnien des 5ten
Regimentes mit einer Kanone standen unter dem Major
von Scherer bereit, sowohl ihn zu unterstützen, als die
Volderer-Brücke zu beobachten. Gleich stark war der
Posten, welcher mit einem halben Reiter-Geschwader die
Straße nach Zierl hütete. Rechts auf den Höhen vor
Höttingen standen zwei Compagnien. Durch Streif-
trouillen längs der Donau zwischen Linz, Ebersberg und
Enns zur Erspähung jeder feindlichen Bewegung vom lin-
ken Donau-Ufer angeordnet, die verschiedenen Posten durch
angelegte Verhaue gesicherr.