Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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darin gefangen worden seyen. Zwar hatte er sich sogleich, 
mit Zurücklassung eines Rückhalts in Mittenwalde, auf- 
gemacht, um wenigstens noch die ausgesandten Streif- 
wachten und die kleinen Verbindungöposten in Seefeld 
und Zierl zu retten. Sie waren aber alle schon von den 
Tirolern aufgehoben. Die bewaffneten Mannschaften von 
Scharnitz, Loitasch, Telfs, Seefeld, Zierl, Schwatz und 
Rattenberg erschienen schon auf allen Seitengebirgen ge- 
gen Mittenwalde im Anzuge. Hauptmann Lüneschloß 
erkletterte mit dem baierischen Fußvolke die steilsten Fel- 
sen und vertrieb die wilden Schwärme. Der Rittmeister 
Graf Lerchenfeld verfolgte sie bis gegen Seefeld und 
das Isar= und Karwendelthal; ja er stieg mit seinen Rei- 
tern ab von den Rossen, als diesen die Berge ungangbar 
wurden, und drang mit Karabiner und Pistolen zu 
Fuße vor. 
Der Verlust der Loitasch bedrohete die Sicherheit 
von Mittenwalde. Es mußte zur Wiedernahme jenes 
Passes ein Versuch geschehen. Graf Arco schickte also“ 
(Sosten Mai) den Hauptmann Bauer an beiden Seiten 
der Klamm dahin vor, und dazu noch, über die Berge 
rechts, 80 Gebirgsschützen. Als sie über den Burrberg 
in das Thal, welches die Klamm bildet, angekommen, 
die Brücke über diesen Waldstrom zerstdrt sahen, stellten 
sie dieselbe rasch her, mitten unter dem Feuer der Tiro- 
ler ringsum. Diese wurden auch in die Schluchten über- 
all zurückgejagt. Aber mit 600 Feinden war die Loitasch= 
Schanze besetzt; diese nicht ohne Menschenverlust zu er- 
obern, und nach der Eroberung auch nicht gegen einen 
wiederkehrenden Feind haltbar. Also nahm Hauptmann 
Bauer den Rückweg nach Mittenwalde.
	        
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