Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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die Plaͤnkler mischen, um die Insurgenten ringsum ab— 
zutreiben, um das Fußvolk der Baiern zum Widerstande 
gegen die Uebermacht zu ermuthigen, und um die schon 
verlorene Isarbruͤcke wieder zu erringen, damit die von 
der Scharnitz zuruͤckkehrende Abtheilung sich wieder mit 
dem Großtheil der baierischen Schaar vereinigen koͤnne. 
Dann, da der Burrberg nicht mehr zu behaupten 
war, mußte Mittenwalde aufgegeben werden. Ein Mu- 
nitionswagen, dessen Deichsel gebrochen war, und den 
man noch eine halbe Stunde weit fortgeschleppt hatte 
(Graf Arco, Luͤneschloß, und Bauer legten persoͤn— 
lich Hand an), wurde in die Luft gesprengt. Eine Ab— 
theilung, welche seitwaͤrts gesandt war, um den Zug 
durch den Engpaß am Gruͤnberg zu schirmen, verirrte 
sich im Gebirge. Daher umzog heftiges Gewehrfeuer 
diesen Paß. Die Mannschaft war nahe daran, den Ge— 
horsam aufzugeben. Graf Arco, alle seine Offiziere 
leisteten das Aeußerste. Hauptmann Bauer nahm einem 
Verwundeten Gewehr und Tasche ab, und feuerte unter 
den Plaͤnklern auf den verfolgenden Feind. Man ging 
uͤber die Leinsbruͤcke zum rechten Ufer des Baches, und 
machte eine Stunde von Mittenwalde zu Walgau Halt, 
um die Vereinzelten und Zerstreuten an sich zu ziehen. 
Darauf zog man nach Benedictbeuern. Zwar die kleine 
Schaar der Baiern zaͤhlte 12 Todte und 40 Verwundete.*) 
Dessen ungeachtet war sie dem Untergange sowohl durch 
ihre Tapferkeit, als durch die Unbeholfenheit des Feindes 
*) Worunter der Hauptmann Fischheim, dann der tapfere 
und patriotische Hauptmann Jehle der Münchener-Schü- 
ten, welcher, mit mehreren Soldaten bis auf den leßten 
Augenblick fechtend, gefangen genommen wurde.
	        
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