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entkommen, der weder seine Ueberlegenheit, er mochte 5,000
bis 6,000 Mann stark seyn, noch die von der Natur dar-
gebotenen brtlichen Vortheile zu benutzen verstand.
Die Tiroler stellten ihre Pikets vor Wallgau gegen
Wallersee. Oberst Arco nahm zu Benediectbeuern alle
Maßregeln, sowohl sich gegen Tirol, als eine Verbin-
dung mit Tolz und Lengries zu sichern. Aber schon am
bten Juni erhielt er den Kdniglichen Befehl, sich der Haupt-
stadt zu nähern. Er zog sich demnach auf die Höhen
hinter Wolfratshausen, hielt die Isarbrücke daselbst be-
setzt, sandte Streifwachten weit umher, und zum Re-
cognosciren 100 Mann zu Fuß auf die von Weilheim
nach München führende Straße, und 75 zu Pferde nach
Starnberg.
Gleichzeitig war General-Lieutenant Deroy in der
Nähe von München angekommen, hatte aber den General
Siebein mit dem oten Regimente zu Rosenheim, und den
General Vincenti mit Truppen in Höchenkirchen gelas-
sen. Letztern schickte er aber bald nach Tolz, den Major
Fladt mit zwei Compagnien nach Starnberg, ging selber
mit dem öten und 14ten Regimente nach Wolfratshausen,
und ließ den Obersten Arco gegen Benedictbeuern bis
Kdonigsdorf vorgehen (bten Juni). Denn die Tiroler=
Haufen sammelten sich an allen Gränzepuncten, um Ein-
fälle in Baiern zu thun, um ihr Land wieder frei zu ma-
chen, während Kufstein wieder von ihnen berannt, alles unter
der Leitung dsterreichischer Ingenieurs geschäftig war, die
Pässe von Lofer, Strub, Scharnitz, Loitasch, die Ehrenberger-
Klausen u. s. w. zu befestigen. Ja der Tiroler-Major
Teimer hatte sich schon mit 3,000 Mann bis Murnau
(bten Juni) vorgewagt, und Streifrotten nach Weilheim
geschickt, um Geld und Lebensmitteln einzutreiben.