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Sobald aber Deroy (lien Juni) von Wolfrats-
hausen gegen Murnau bis Sechering eilte, Arco die
Streifrotten aus Weilheim, durch den Hauptmann Stor-
chenau, verjagte, zogen die Tiroler behende in ihr Ge-
biet zuruck zur Scharnitz. Deroy wählte darauf seine
Hauptstellung bei Weilheim (Zten Juni). Von hier aus
unterhielt er Verbindung mit den franzbsichen Abtheilun-
gen des Generals Beaumont in Schongau. Oberst-
lieutenant Schmdger mußte den Ort Murnau, General
Vincenti mußte Tegernsee, Lenggries und Benedict-
beuern, Arco's Schaar die Stellung bei Kochel besetzen.
Nicht ruhiger war es während dessen in der Nähe
des Bodensee's geblieben. Auch die Vorarlberger hatten
die Wassen wieder genommen, sich in großen Haufen
nach Kempten bewegt, und den General Piccard von
da mit seinen wenigen Franzosen und Baiern zum Rück-
zuge gegen Landsberg und Buchloe gendthiget (5ten Juni).
Durch diesen Rückzug war General Scheerer, welcher
die Südgränzen Würtembergs mit weniger Mannschaft
zu decken hatte, auf seiner linken Seite entbloßt. Der
König von Würtemberg mußte noch einmal alle Thätig-
keit aufbieten, Verstärkungen zu senden.
Deroyp's wichtige Sorge war in diesen Augenblicken,
die tapfere Besatzung von Kufstein gehdrig mit Lebens-
mitteln und Arzeneien zu versorgen. Er selbst wollte dies
Werk vollbringen. Nachdem er zur Vertheidigung Baierns
vom Lechufer bis Tegernsee alle Anordnungen getroffen,
sie dem General Vincenti anvertrauet und demselben
auch Arco's Schaar untergeordnet hatte'): begab er
sich
*) Daher war ihm geboten, sich für seine Person mit 2 Bataillons
des 15ten Linien-Regimentes, 5 gügen des 2##en Dragoner=
Re-