— 221 —
Auch der Koͤnig von Wuͤrtemberg hatte, zur
Hüt seiner Staaten, unglaubliche Anstrengungen gemacht.
Denn sobald Deroy das Tirol verlassen und das ganze
Gebirge wieder die Fahne des Aufruhrs aufgepflanzt hatte,
hatten auch Müller und Riedmüller von Pludenz
und der Landesschutzen-Hauptmann Nachbauer Alles
wieder zu den Waffen gerufen, vom Arlberge bis Hohen-
Ems. ODie Banden des Aufstandes waren darauf in
Uebermacht hervorgedrungen, hatten, wie wir schon wis-
sen, den General Piccard in Gefechten bei Dornbirn
und Hohen-Ems (L20sten Mai) zum Rückzuge gegen Lands-
berg gendthiget, und im allgemeinen Landtag (öten Juni)
die Errichtung eines Miliz-Regimentes zu Gunsten Oester-
reichs angeordnet. Der Advocat Anton Schneider,
an der Spitze aller Vorarlberger, ein thätiger und klu-
ger Mann, hatte nicht nur in Eile für Errichtung eines
Reiter= Geschwaders und Selbstbereitung des Pulver-
Bedarfs, sondern sogar für Gießung des ubthigen schwe-
ren Geschützes gesorgt. Binnen vier Wochen schuf er
seinem Lande eine Artillerie von acht Kanonen, einer Hau-
bitze und einer eisernen Feldschlange. Diese Kraft-Ent-
wicklung des Vorarlbergs setzte die Grenzen Würtembergs
in nicht geringe Gefahr. Doch kräftiger noch begegnete
Compagnie stand bei Nußdorf und Neubeuern mit Pikets
bei der Litzen-Gränze vorwärts des Passes, auf dem
Riedelberg, dem Bugberg, auf dem Vindshaus, Kloben-
stein bei Altbeuern, in der Schlucht bei Dürwangen, in
der bei Nußdorf, auf dem Schneebügel, auf der Anhöhe
bei der Kirche und am Inn; endlich stand der andere
Theil der öten Compagnie bei Fischbach selbst, mit Po-
sten in der Regau, beim Bauern am Berge, beim Kalk-
ofen vor Fischbach, an der Ueberfahrt.