Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Weil aber Erzherzog Ferdinand seine Unterneh— 
mungen links der Weichsel gegen Kalisch fortsetzte, ließ 
Poniatowsky ihn durch den General Dombrowsky 
beobachten, erstuͤrmte dagegen den Bruͤckenkopf bei Gara, 
erbeutete Geschuͤtz und Gefangene, wandte sich gegen das 
dsterreichische Gallizien, während General Razniesky 
die dsterreichischen Abtheilungen zwischen der Weichsel und 
dem Bug vertrieb, und rückte (15äten Mai) unter dem 
Jubel der Polen in Lublin ein. Das war das Zeichen 
zum Aufstand für ganz Gallizien gegen die Oesterreicher. 
Durch Besetzung des Punctes Przeworsk unterbrachen die 
Polen alle Verbindung, die der Feind zwischen Krakan 
und Lemberg, Galliziens Hauptstadt, haben konnte, und 
weil zu ihrem Glücke das dsterreichische Corps an der 
Bzura ganz unthätig stehen blieb, eroberten sie Sendo- 
mirz, den dortigen Brückenkopf, die gallizische Stadt 
Zamosk, Jaroslaw, endlich (28sten Mai) Lemberg selbst. 
Indessen war auch Oombrowskyp stark genng ge- 
worden, sich gegen Thorn zu wenden, wo sich die Oester- 
reicher zwar bis zum 20sten Mai behauptet hatten, aber 
Alles aufgeben mußten, als sie (22sten Mai) in ihrer 
ganzen Linie vom Petz-Fluße bis Czenstochow durch die 
Polen angegriffen, nach wüthendem und vergeblichen 
Widerstand, zum Rückweg gezwungen wurden. Dom- 
browsky bewegte sich nun über die Bzura (bei Lowicz) 
gegen Warschau, und hielt da (Tten Juni) seinen siegrei- 
chen Einzug. Dem Erzherzog Fer dinand sowohl durch 
den Aufstand Galliziens, als durch Erscheinung eines 
Grussischen Heeres geschreckt, welches Fürst Sergei Gal- 
iczin von Bialystock und Lithauen-Brzesk heranführte, 
um die Drohung seines Kaisers gegen Oesterreich (Pro- 
clamation vom #ten Mai) zu verstärken, — zdgerte nicht
	        
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