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Juli) wieder in die Mittelstellung hinter den Rußbach
zurück, verlegte sein Hauptquartier wieder nach Deutsch-
Wagram, und ließ nur seine Vorhut und das dritte
Armee-Corps an der Donau stehen. Die Aufmerksam-
keit der Franzosen zu theilen, mußte zugleich Erzherzog
Johann das von den Franzosen verschanzte Oorf En-
gerau bel Preßburg stark beschießen, und eine Schiff-
brücke über die Donau werfen, damit die sämmtlichen
jn der Nähe befindlichen dsterreichischen Truppen folgen-
den Tages in den Brückenkopf einrücken kopnten. Aber
noch an eben dem öten Juli erhielt Erzherzog Johann
Befehl, sogleich sich mit seiner ganzen Macht über
Marcheck dem Hauptheere anzuschließen, indem die un-
garische Insurrection die Donau:von Preßburg bis Co-
morn decken sollte. Denn Napoleon's Absichten wur-
den jetzt schon deutlicher.
Alle seine Kampfmassen nämlich drängten sich schnell
in dichten Haufen auf der Insel Lobau und an die zu
ihr führenden Brücken zusammen. Damit diese nicht
durch das grobe Geschütz der Oesterreicher beunruhigr
werden sollten, donnerten alle franzbsische Stückschanzen
gegen das Städtchen Enzersdorf, bis es Abends 10 Uhr
in vollen Flammen stand. In der Nacht tobte ein hef-
tiger Sturmwind; aber er brach weder die Inselbrücken,
noch hinderte er 1500 Franzosen, über den Donau-Arm
zu setzen, das Dorf Mühlleuten wegzunehmen, und im
daran stoßenden Gehôlz Fuß zu fassen. In derselben
Nacht noch gingen Massena, Davoust und Ondi-
nott mit ihren Heerhaufen, dann bei Tagesanbruch das
italienische Heer, die Garden, und Bernadotte's
Corps, über die Brücken, welche mit wunderhafter