Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

Manduvers aus der Gefahr ziehen. Als der General 
erwiederte: dieß scheine ihm um so gegruͤndeter, da die 
zur Lobau, vom rechten Ufer fuͤhrende Bruͤcke nicht stark 
genug sei, und jeden Augenblick, wenn sie breche, die Rück- 
zugslinie bedrohe, versetzte der Kaiser: „e'est pourquoi 
il faut se battre et vainere, et vous aurez des ordres 
pour me joindre.“ 
Napoleon kehrte mit diesen Worten zu seinem 
Sitz zuruͤck, eine Ruhe aͤußernd, der seine bewegten Ge- 
sichtszuͤge widersprachen. Todtenstille herrschte im Kreise 
der Umherstehenden. Von Zeit zu Zeit rief der Kaiser: 
„Géncral Wrede, étes- vous Ià “ Wrede bat endlich 
den Fürsten von Neuschatel, ihm die Befehle für den 
folgenden Tag auszuwirken, aber der Fürst wies ihn an 
den Kaiser. Wrede nahete sich endlich diesem wieder 
um 12 Uhr Nachts, und stellte ihm vor, daß er, um zu 
seinen Truppen zu gelangen, zwei Stunden, und dann 
noch Zeit bedürfe, um mit Tagesbeginn aufbrechen und 
den ihn bestimmten Standpunct mit der Division erreichen 
zu können. „C'iest bon, vous allez avoir vos ordres“ 
sagte der Kaiser, und verfiel wieder in sein voriges Nach- 
denken. Um 1 Uhr Morgens erneuerte Wrede seine ge- 
machte Vorstellung noch dringender, worauf der Kaiser 
den Fürsten Neuschatel rief, und ihm die Auzsferti- 
gung des Befehls gebot: die Division Wrede solle mit 
anbrechendem Tage über die Donau gehen, sich gegen 
Stadt Enzersdorf bewegen, und dort fernere Weisungen 
erwarten. Schon graute der Morgen des Sten Julitages, 
als Wrede zu den Seinigen zurückkam. In wenigen 
Minuten aber brachte sein Ruf Alles unter die Waffen; 
freudig eilte Alles dem Kampfplatze zu.
	        
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