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spaͤter aber, nach bedeutendem Verlust, wieder in die
Stellung bei Markgrafen-Neusiedel zuruͤckbegeben.
Waͤhrend dessen waren auch die Corps von Klenau,
Collowrath und die Grenadiere hinter Leopoldsau auf den
linken Fluͤgel der Franzosen gestoßen, auf saͤchsische und
franzdsische Reiterei, die zum Bernadottischen Heer-
haufen gehdrte, und bald zurückgetrieben war. Napoleon
aber, wenig um seine gefährlich bedrohete Linke beküm-
mert, wollte seine ganze Kraft in die Mitte seines Heeres
zusammendrängen und zugleich sich auf der Rechten stärken.
Darum zog er Massena's ganzes Corps und einen Theil
des Bernadottischen gegen Aderklaa, und ließ Groß-
Aspern und die Umgebung nur durch eine Abtheilung
Bernadottess besetzen, mit Auftrag, sich im äußersten
Nothfall nach der Insel Lobau zurückzuziehen.
In der That blieb dieser Abtheilung von Sachsen und
Franzosen, nach dem blutigsten Streit gegen Klenau's
Uebermacht, nichts anderes übrig. Sie eilte, mit Zu-
rücklassung von Geschütz, in Verwirrung, zum Theil ge-
sprengt, der Brücke zur Lobau entgegen und hinüber,
verfolgt durch Klenau, während weiterhin auch Graf
Collowrath bis Breitenlee vorgedrungen war, und
schon gegen Raschdorf strebte.
Das war der Augenblick, in welchem die Division
Wrede über die Lobau-Brücke daherschritt, durch meh-
rere nacheinander eingetroffene Adjutanten Napoleons
aufgefordert, ihren Zug zu beschleunigen. Die Bayern
sahen die Niederlage und das Weichen des linken Flügels.
Die ihnen entgegen eilenden Flüchtlinge und Verwundeten
gewährten den Anblick einer, auch für sie verlornen Schlacht.
Aber das Schauspiel, wie furchtbar es sie auch umgab,