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ein franzoͤsischer Parlementaͤr dem Erzherzog. Botschaft
brachte, der Kaiser der Franzosen habe mit dem Kaiser
von Oesterreich Waffenstillstand geschlossen. Sogleich flo-
gen in beiden Heeren Befehle umher, den Kampf zu en-
den. In einer Stunde schwieg alles Feuer.
Noch in der Nacht und bis Morgens zog das oͤster-
reichische Heer aus der bisherigen Stellung nach Bud-
witz, später, den Waffenstillstandsbedingungen gemäß bis
Leutomichel in Böheim. Sofort dehnte sich nuun Massena
im Znaimer-, Davoust im Brünner-Kreis aus. Mar-
mont stellte sich bei Krems, Oudlnot und die Garde
bei Wien und Schdubrunn, der Vicekönig von Italien
und Macdonald bei Preßburg und Grätz, Regnier
mit den Sachsen in Preßburg, die Reserve des italieni-
schen Heeres in Kärnthen und Krain.
Vermdge jenes Waffenstillstandes ward den Franzo-
sen ganz Oesterreich, Stepermark, Kärnthen, Krain,
Triest, Ungarn bis an die Raab, in Mähren der Znai-
mer= und Brünner-Kreis eingeräumt, dazu eine Jahl fe-
ster Plätze, Preßburg, der Spielberg bei Brünn, Saren-
burg in Kärnthen, Grätz in Steyermark. Tirol blieb
sich selbst überlassen.
Die Division Wrede, durch den Herzog von Ra-
gusa mit dankbaren Anerkennungen ihrer geleisteten Dien-
ste überhäuft, trat (schon am 15ten Juli) auf Napo-
leon's unmittelbares Geheiß, ihren Rückweg über Bul-
ka, Stadt Zwettel, Zell und Stepereck nach Linz an.
Hier nun, nachdem sie in diesem Feldzug 157 todte und
verwundete Offiziere und 3500 todte und verwundete Un-
teroffiziere und Soldaten gehabt hatte, genoß sie der Ruhe.
Das zweite Regiment Chevaurlegers lagerte sich in Steier-