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die Tiroler zu Partenkirch und Farchant sich zeigten, end-
lich die in Lauf kommenden Gerüchte, von einem bevor-
stehenden allgemeinen Ausfall, erregten doch Verdacht.
Wirklich rückten am. 17ten Juli die Insurgenten und
Oesterreicher frühmorgens in Wallersee ein, trieben die
ausgesandten baierischen Streifwachten über den Kesselberg
zurück, und eben so den Hauptmam Lüneschloß mit sei-
ner wenigen Mannschaft, aus Verhau und Barierre am
Wasserfall. Lüneschloß zog sich in die Stellung des
Schellenbühls zurück, wohlgedeckt durch die kleine
Nachhut unter dem Dragoner-Lieutenant Baron Horn-
stein, dem mehr als eine Kugel, das Kleid durchlocherte.
Jetzt flog Graf Arco mit dem, was er an Kriegsvolk
verfügbar hatte, und einer Haubitze herbei. Und damit
endeten die Fortschritte der zwei feindlichen Colonnen des
Oberstlieutenants Taxis. Denn während sie gehindert
waren, längs dem Kochelsee die linke Seite der baierischen
Stellung zu umgehen, wurden sie auf der Vorderseite
durch die baierische Artillerie festgehalten, welche die Land-
straße bestrich. Eben so eitel blieb der feindliche Versuch,
durchs Gebirg über die Jachenau, die rechte Seite der
baierischen Stellung zu gewinnen, obgleich sich die schwa-
chen Vorposten der Baiern von der Kothalpe hatten zu-
rückziehen müssen. Arco sandte, in seiner Menschen-
freundlichkeit, vergebens den Tirolern die amtlich em-
pfangene Waffenstillstandskunde. Er mußte durch die
Tapferkeit seiner braven Truppen allein, nach einem
lebhaften achtstündigen Gefecht, die Aufständischen zum
Rückweg nach Wallersee zwingen.)
2) Die Baiern erlitten bei dieser Gelegenheit geringen
Verlust. Unter ihren Anführern aber hatten sich vorzüg-