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der baierische Major Pillement mit 200 Mann aus
Kempten zur Unterstützung erschien, wandte er wieder
das Bajonnett gegen den Feind. Bald wurden die In-
surgenten zurück gedrängt, und da der noch im Verfol-
gen begriffene Hauptmann Khuen ihnen in die rechte
Seite vordrang, aus dem Dorfe Buchenberg vertrieben.
Nun rückten Khuen und Poik ihnen immer zur Rech-
ten und Linken vor, wodurch es der französischen Rei-
terei möglich ward, die feindlichen Kanonen zu erobern,
die auf der Straße aufgefahren waren. Das brach bei
den Aufständischen allen Muth, alle Ordnung. In wil-
der Verwirrung flohen sie ihren Gebirgen zu, mit Hinter-
lassung von mehreren Hundert Todten und Verwundeten.
Nur fünfzehn Gefangene konnten der Wuth der Solda-
ten entzogen werden. )
Im südlichen Tirol, wo, wie wir schon oben erzählt
haben, Oesterreicher und Insurgenten ungestraft bis vor
die Thore Verona's gestreift hatten, war zu dieser Zeit
nicht minder Alles in Bewegung. Man war da im Be-
griff, eine Unternehmung gegen das von den Franzosen
*) Während dieses ruhmreichen Gefechtes hatten die Haupt-
leurte Graf Khuen, Poik, die Lieutenants Strei-
cher und Assimont, sich sehr hervorgethan. Einzelne
ausgezeichnete Waffenthaten wurden von den Sergeanten,
Denkerle und Zahn, dem Corporal Tarberger,
den Gemeinen Bartel, Hohenleitner, Schlei-
cher, Obermair, Gruber, Luchset, Meichel-
beck, Buchel, Mannemots, Humer und NRen-
stein vollbracht. Die beiden Abtheilungen des freiwilll-
gen Landes-Vertheidigungs-Corps, unter ihnen der Ober-
jäger Schenck und der Forstjunge von Schmitt, hat:
ten sich neue Ansprüche auf den Dank des Vaterlandes
erworben. (S. Armeebefehl vom 26ften Juli 1800).
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