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Marsche, noch an eben diesem Tage in Sterzing ein, und
mußte von da sogleich rechts ins Ridnauer-Thal ziehen.
Er drang, unter stetem Geplaͤnkel mit den Insurgenten
hinein, und lagerte sich endlich da zwischen Ober- und
Unter-Telfs, vor sich den Gailbach, uͤber welchen der
Feind die Bruͤcke bei der Einsiedelei abgebrochen hatte.
Der Mareiter-Wald, und von da bis Gasteig, war Alles
von Tirolern besetzt, welche die ganze Nacht auf die
Baiern feuerten.
Dies Corps mußte den andern Tag, unter Befehl
des Obersten Grafen von Wittgenstein, (denn den
Grafen Arco behielt der Herzog bei seiner Person,) wie-
der zur Besetzung des Brenners rückwärts. Dessen Stelle
am Eingange des Ridauer-Thales nahm General Sten-
gel, mit acht Compagnien des achten Linien-Regiments,
nebst einer Haubitze und Kanone, unter dem Oberlieute-
nant Carl von Weishaupt ein. Stengel, umnicht
vom Feinde, am Gebirge rechts in allen Bewegungen
beobachtet zu bleiben, schickte den Hauptmann von Har-
Bzen mit zwei Compagnien gegen ihn, und, nach zwei-
maligem, lebhaften Angriff, warf ihn derselbe, unter-
stützt durch die Haubitze, auf allen Puncten zurück.
Während dem ward auch von den Truppen, die un-
ter dem Befehl des Generals von Raglowich vorwärts
gegen das Dorf Mauls standen, den ganzen Tag ge-
plänkelt. Die Tiroler kamen von Zeit zu geit, mit un-
glaublicher Kühnheit, bis auf Büchsenschußweite heran,
wurden aber durch wohlgezielte Haubitzen-Schüsse fort-
während im Zaum gehalten. — Midderselben Verwegen-
heit streiften mehr denn 200 Tiroler aus den Bergen so
nahe gegen die rechte Seite von der Stellung des Regi-
ments Kronprinz hinter Sterzing, daß die Kugeln