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sogleich zur Hand hatte, und warf sich den wuͤthenden
verworrenen Haufen der Bauern entgegen. Oer fran-
zbsische Oberst Lefebvre, Sohn des Herzogs von Dan-
zig, sprengte sie mit wenigen baierischen Chevaurlegers
an. Der Stoß war so nachdrücklich, daß die Bauern
voller Bestürzung, eben so verworren und schnell zurück-
wichen, als sie gekommen waren, und viele Gefangene
hinterließen. Die Baiern nahmen ihre Stellungen wie-
der, aus denen sie verdrängt gewesen. In dem Augen-
blick erschien auch General Raglowich mit zwei Com-
pagnien, zwei Haubitzen und einer Kanone. Da mach-
ten sich die zügellosen Banden der Tiroler auf allen Sei-
ten zurück. Auch lieferten sie des andern Tages (10ten
August) die von ihnen heimtückisch gefangen genommenen
Offiziere, mit Ausnahme des Majors von Hausmann,
wieder aus, doch vbllig geplündert, sobald sie die Dro-
hung hoͤrten, man werde, wenn sie die Auslieferung
verweigerten, alle an dem Tage gefangenen Tiroler auf-
knüpfen lassen.
20.
Der Herzog von Danzig zieht sich nach
Innsbruck zurück.
Noch hoffte der Herzog auf das Erscheinen der
Truppen-Abtheilung, die er unter dem Obersten Bur-
scheidt durch den Vintschgau gegen Meran bestimmt
gehabt hatte. Aber auch diese Hoffnung täuschte ihn.
Major Büllingen hatte im Ober-Innthal (am
5ten August) den Punct Landeck erreicht, sich dort mit
dem ersten Bataillon vom zehnten Regiment, einem Ge-
schwader des zweiten Dragoner-Regiments und einer