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mert, Menschen und Pferde verwundet, oder von der
Straße fort in den voruͤberrauschenden Strom gestuͤrzt.
Es ward dem nachruͤckenden zweiten Bataillon und der
Reiterei unmöglich, über die Brücke zu gehen; unmbg-
lich dem ersten Bataillon, seine Verbindung mit den
Truppen jenseits des Flusses herzustellen. Major Bül-
lingen, nachdem er und das erste Bataillon eine Stunde
lang das Aeusserste versucht hatte, mußte sich begnügen,
dies Bataillon zu retten, und die jenseits der Brucke
ihrem Schicksal überlassen. Er kam Morgens 2 Uhr
(den oten August), nachdem er unterwegs noch einen
Verhau aufzuräumen gefunden, in Landeck an, wo er
sich mit dem ersten Bataillon des fünften Regiments
vereinigte.
Aber auch hier ward den Ermüdeten keine Rast.
Beide Bataillons mußten, fort und fort gegen die auf-
schwärmenden Haufen der Tiroler kämpfend, nach Zambs
zurückgehen, nicht ohne Verlust manches wackern Man-
nes. Nur der unerschrockene Major von Büllingen
war mit drei Compagnien bei Landeck vor der Brücke ste-
hen geblieben, um die etwa noch von Prutz kommenden
Baiern zu erwarten und aufzunehmen. Bis nach Tages-
Anbruch kämpfte er mit den zahlreichen Insurgenten.
Dann ging auch er, immer verfolgt vom Feind, nach
Zambs. Mancher Brave fiel unterwegs; auch der ta-
pfere Hauptmann Bärnclau. Beide Bataillone, bei
Zambs wieder vollständig vereint, traten sogleich von
hier den Rückzug nach Imbst an, wo sie nun auch das
andere Bataillon des fünften Regiments an sich nahmen,
und weiter zurück nach Mimmingen zogen. Das Alles
geschah im unnnterbrochenen Gefecht. Herabrollende.
Felsenmassen zermalmten Munitions= und Ambulance=
II. 5tes Buch. 20