Bei Wahrnehmung dieser Bewegungen und Stel-
lungen der Franzosen und der rheinischen Bundesvdlker
schien Erzherzog Carl zu vermuthen, daß Napoleon
entschlossen sey, die dsterreichische Hauptmacht, wenn sie
aus Bdheim hervortreten würde, durch ein Beobachtungs-
Heer beschäftigen zu lassen, hingegen am rechten Donau-
ufer mit überlegener Stärke das Armeecorps des Ge-
nerals Hiller, sobald dasselbe über den Inn gegen
Baiern dränge, zu überfallen, zu vernichten, und so
gleich Anfangs die zwischen Italien und Bbheim aus-
gespannte Kette der österreichischen Stellungen in deren
Mitte zu durchbrechen. Schnell nahm auch Carl seine
Hauptmacht ans rechte Ufer der Donau, und ließ nur
zwei Armeecorps unter dem Grafen Bellegarde zur
Deckung Boͤheims bei Saatz und Pilsen zuruͤck, die ihre
Verbindung mit der Donau festhalten sollten. Damit
schloß er sich fester an die Heerschaaren des Kaisers,
welche, ihm zur Linken in Kaͤrnthen und Krain stehend,
dereinst von Brixen aus, die Gemeinschaft der franzd-
sischen Heere in Deutschland und Italien aufheben, und
je nach Umständen entweder durch das Etschthal sich nach
Italien hinein, oder über das Brennergebirg nach Baiern
werfen sollten. Dem Erzherzog Johann blieb die Be-
stimmung, Tirol zu erobern; dem Armeecorps in Gal-
lizien, rasch über die Pilicza zu gehen, und Czenstochov
und Warschau zu nehmen, wiewohl sich bei Dubno ein
russisches Heer drohend zusammenzog.
Zwar waren zwischen dem Pariser= und Wiener-Hof
noch nicht alle Unterhandlungen abgebrochen; dennoch
zweifelte Niemand am Ausbruch der Feindseligkeiten, zu-
mal als der Erzherzog Carl, indem er Wien (o#sten
April) verließ, sie seinem Heere selbst verkündete, in