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rissen. Alles wetteiferte im Kampf. Selbst der Hautboist
Michael Berger, der als Freiwilliger dahin mitgegan—
gen, dem im Gefecht das Horn zerschossen war, konnte
nicht zurückgehalten werden. Er holte ein zweites, um
seinen Bruͤdern fortdauernd das Zeichen des Vorruͤckens
zu geben. Und da der Feind mit frischen Streitmassen
die verlorne Stellung wieder erringen wollte, leitete der
Oberlieutenant Carl Weishaupt das Feuer seiner
Haubitze und Kanone so glücklich, daß die Tirolerhaufen
gesprengt flohen.
Am Abend waren die Baiern noch in allen Stellun-
gen, wie am Morgen. Es war ein ehrenreicher, aber
blutiger Tag für sie gewesen.) Allerdings hätten sie
sich bei Innsbruck noch länger behaupten können, wäre
nicht die ganze Umgegend schon an Lebensmitteln er-
*) Nicht allein, daß vom öten Linien-Regimente der Lieute-
nant Lanius, vom oaten Linien-Regimente der Ober-
lieutenant Hildel, der Lieutenant von Keider, vom
tlöten Linien-Regimente der Oberlieutenant von Gmgi-
ner, die Lieutenants von Pfretschner, von Pier-
ron, von Faber der Jungere, von Muck der Jüngere,
vom öten leichten Bataillon der Lieutenant und Adjutant
von Weinbach, der Lieutenant von Reichel, vom
2ten Dragoner-Regimente der Oberlieutenant Baron
Magerl — verwundet wurden, auch die Jahl der Ver-
wundeten vom Feldwebel abwärts, belief sich auf 172
Mann, zu welchen die gleiche Zahl der auf dem Schlacht-
felde Getödteten sich gesellte. Eben so hatte das erste
leichte Bataillon Habermann, und das 2te Linien-
Regiment Kronprinz einen Verlust von zwei Dodten,
einen Verwundeten und drei Vermißten; während die
Tiroler ihren eigenen Verlust selbst mehrmals zu 800
Mann angaben.