Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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ward er dort jählings von mehr denn hundert Tirolern auf 
allen Seiten angefallen. Er selbst sank durch einen Schuß 
zu Boden; seine Schützen flohen beim Anblick der Ueber- 
macht, und ließen ihn, ohne Lebenszeichen, unter den 
Mißhandlungen der Bauern zurück. Ihn rächte sogleich 
Major Graf Seiboltsdorf, der mit einer andern 
Abtheilung eben gegen den Hirschbühl streifte, durch Tod 
und Verwundung mehrerer Tiroler, die er bis gegen 
Weißbach verfolgte. Doch kehrte er wieder nach Berch- 
tesgaden zurück. 
Einen Tag nachher erschienen auch die Tiroler in 
großer Zahl bei Werfen, wo, so wie bei Pfarrwerfen, 
der franzbsische Oberstlieutenant Vasserot mit zwei 
Compagnien des achten Linien-Regimentes stand. Eine 
kleine Reiter-Abtheilung mußte zwischen letzterem Punct 
und dem Luegpaß, wo, wie auch an der Lammerbrücke, 
eine halbe Compagnie stand, Verbindung unterhalten. 
Zur Unterstützung des Postens bei Werfen war auch bei 
Blientau und Aschau eine Compagnie aufgestellt. Mlein 
Vasserot wurde von der überlegenen Menge der Tiro- 
ler, in einer zur Vertheidigung unbequemen Gegend, 
zurückgedrängt. Fechtend kam er fast bis zum Lueg- 
Paß, von wo ihm Oberst Aubert, vom achten Linien- 
Regiment, einige Compagnien und einige Chevaurlegers 
zu Hülfe sandte. Dann gelang es dem Oberlieutenant 
Bedall, an der Spitze dieser wenigen Reiterei, die 
Bauern auseinander zu sprengen, und mit Verlust in die 
Gebirgsschluchten zu jagen. 
Der Herzog von Danzig befahl, nach diesem Er- 
eigniß, den Luegpaß um jeden Preis zu behaupten, 
wiewohl die Befestigungswerke zerstdrt, die Seiten rechts 
und links ohne Sicherheit, der Truppen zu wenig, und 
die
	        
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