Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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die Bewohner der Umgegend, selbst zwischen Golling und 
Hallein, den Insurgenten offenbar günstiger, als den 
Baiern waren. Die Tiroler schienen sich in Abtenan zu 
sammeln, von wo sie (17ten September) die baierischen 
Vorposten angreifen ließen, wobei es auf jeder Seite 
Verwundete gab. Auch versicherte sich der Oberst Au- 
bert durch ausgesandte Spähwachten gegen Abtenau 
(18ten September), daß Annaberg und St. Martin von 
beträchtlichen feindlichen Rotten besetzt, und in der Ge- 
gend der Aschauer-Brücke ein Lager von 5 bis 600 
Tirolern wäre. 
Ueberhaupt mochten in der Gegend von Abtenau 
und Werfen bei 4000 Insurgenten stehen. Oberst Au- 
bert verdoppelte daher seine Wachsamkeit, ließ zur 
bessern Verbindung seiner verschiedenen Abtheilungen eine 
Schiffbrucke über die Salza, unterhalb den Oeffen, 
schlagen, die bei Golling abgebrochene herstellen, und den 
Offenauer-Berg besetzen. Andererseits mußte Major 
Graf Seiboltsdorf, mit 80 Schützen und einiger 
Linien= Infanterie eines Nachts (10ten September) von 
Berchtesgaden durch die Rambsau zum Hirschbühl strei- 
fen, um die feindlichen Stellungen und Absichten zu er- 
forschen. Er vernahm auch wirklich, durch einen Ge- 
fangenen, den er, bei Ueberraschung einer Tiroler= 
Spähwacht, machte, daß bei Weißbach, Frauenwiesen 
und Dieöbach sechs bis sieben Compagnien Insurgenten 
lagerten, konnte aber, als er bei weiterem Vordringen 
die Ueberzahl des Feindes gegen sich kommen sah, nicht 
weiter. Eine andere Recognoscirung, welche der Oberst 
von Ströhl am nämlichen Tage über Meleck gegen 
Weißbach vornahm, wohin er die vorgerückten Insur- 
genten mit beträchtlichem Verlust derselben zurücktrieb, 
II. 5tes Buch. 22
	        
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