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Rummel hielt den Kampf, wie blutig er auch war,
bis Oberlieutenent Graf Lerchenfeld ihm die Leib-
Compagnie des Regiments zur Unterstützung von Meleck
brachte. Auch Oberstlieutenant Graf Waldkirch kam,
er selbst schon am Knie verwundet, mit seinem Bataillon.
Major Kronegg führte dieses durch's Dorf gegen
Meleck zurück.
Rummel hielt indessen, zur Deckung des Rück-
zuges, mit größter Kaltblütigkeit gegen die gesammten
nachdringenden Schwärme der Tiroler Stand, bis er,
von allen Seiten gedrängt und immer fester eingeengt,
sich wieder nach dem obern Wirthshause zurückziehen,
und hier von Neuem sammeln mußte. Seine Lage war
abscheulich. Jeder Augenblick verminderte das Häuflein
Streiter unter dem Feuer der Tiroler-Schützen. Es
blieb keine Wahl mehr, als Ergebung, oder ein Sprung
in die reissenden Fluten des Salzach-Stromes, um Tod
oder Freiheit zu finden. Der Major wählte und wagte
den Sprung. Viele folgten ihm. Mancher der Tapferen
ertrank. Was entkam, sammelte sich um ihn jenseits
des Stromes am Gebirg. Die übrigen im Dorfe wur-
den getddtet oder gefangen.
Unterdessen war auch der Major Kronegg nicht
mehr im Stande gewesen, auf geradem Wege Meleck
zu erreichen. Er sah von den Insurgenten schon das
nahe bei dem Ort gelegene Posthaus, desgleichen den
sogenannten Steinpaß stark besetzt. Darum benitzte er
eine Brücke, die hinter Unken über die Saalach führte,
ging zum rechten Ufer über, und in die dortigen Berge.
In Meleck selbst hielt sich der Oberst Ströhl mit
der ersten Grenadier-Compagnie des Leib-Regimentes