unerschuͤttert. Von dem Posten von Wegscheid hatte ihn
zur guten Stunde noch der Oberlieutenant Erbel—
ding eine Verstaͤrkung von 60 Mann zugefuͤhrt. Kaum
hatte er diese mit sich vereint, bestürmten hundert In-
surgenten den Melecker-Paß rechts; und bei 1000 der-
selben mit zwei Kanonen rückten zugleich auf der Straße
von Unken gegen ihn an. Der Kampf ward wild.
Ströhl wollte nicht weichen, bis er glauben konnte,
Major Kronegg werde sich, bei Schugzelreit hinter
Meleck, mit den Trümmern seines Bataillons gesam-
melt haben. Die Tiroler hinwieder wollten, ihrer Ueber-
macht gewiß, diesen Punct um jeden Preis in kürzester.
Frist erringen. Mehr denn einmal warf die Wüthenden
das Bajonnett zurück. Als Ströhl, während des Ge-
fechtes, eine frische Compagnie des zweiten Linien-Re-
gimentes, vom Hauptmann Schmidt zugeführt, erhielt,
und zwar in dem Augerblick, als er erschbpft das Opfer
seiner Pflichterfüllung werden zu müssen glaubte, setzte
er den Kampf beinahe noch eine Stunde lang fort, bis
er erfuhr, das Bataillon Kronegg habe, nach Ueber-
windung der größten Hindernisse im Gebirg, den Ueber-
gang an's linke Salzach-Ufer gemacht, den Bodenbühel
erreicht, und wirklich besetzt. Nun erst, und weil seine
Mannschaft, mit Ausnahme der Compagnie Schmidt,
alle Patronen verschossen hatte, dachte der wackere Oberst
Ströhl an den Rückzug nach Reichenhall. Denn nach
Reichenhall, welches nur schwach besetzt war, drängten
alle Bewegungen der Aufstandsmassen. In fester Ord-
nung, langsam, unter immerwährendem Kanonen= und
Büchsenfeuer der Tiroler, welches nicht einmal gestattete,
die Gefallenen mitzunehmen, ward der Rückzug bis
Wegscheid fortgesetzt. Ströhl gedachte diesen Punct