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der Scheffau beobachtete, so wie eine Compagnie vom
achten Regiment am linken Ufer der Lammer, mußten
sich ebenfalls vor der uͤberlegenen Menge zuruͤckziehen.
Doch nahmen sie den Stand wieder ein, sobald ihnen
Oberst Aubert eine Compagnie des vierten, die Schü-
tzen des achten Linien-Regimentes, einen Zug Chevaurx-
legers und eine Haubitze, zur Unterstützung gesandt hatte,
womit die auf den Bergen stehenden Tiroler in ihre
Schlupfwinkel zurückgejagt wurden.)
General Stengel, der noch dazu wiederholten
Befehl erhielt, das zweite Bataillon des achten Regi-
ments nach Salzburg zurück zu senden, sah nun wohl
ein, daß er mit der ihm bleibenden Mannschaft weder
den Luegpaß festhalten, noch auch den Punct Golling
gehbrig decken konne. Er nahm also Nachmittags seine
verschiedenen Abtheilungen zusammen, begab sich rück-
wärts nach Hallein, und ertheilte davon dem zu Berch-
tesgaden stehenden ersten Bataillon des Regiments Kron-
prinz Anzeige. Letzteres hatte schon von der in Ramsan
ausgestellten Compagnie Spähwachten gegen den Hirsch-
bühel geschickt, die eine halbe Stunde hinter dem Hinter-
see auf feindliche Wachten gestoßen waren. Eben diese
Compagnie, da die Insurgenten schon bei Wegscheid stan-
den, mußte sich darauf an die Gmünder-Brücke, eine
halbe Stunde vor Berchtesgaden, zurück begeben, um
*.) Bei dieser Gelegenheit erprobten die Truppen alle, vor-
züglich Lieutenant Zeng vom achten Regimente, ihren
Muth. Man hatte aber die Verwundung des tapferen
Lieutenants Schmiel vom vierten Linien-Regimente,
und 22 anderer Männer desselben, den Verlust von acht
Gefangenen und die Verwundung von drei Mann des
achten Regimentes, zu beklagen.