Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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3000 Ducaten in Gold, ein kaiserliches Handschreiben, 
und neue Aufforderung zum Widerstand, der durch 
Oesterreich kräftig mit Geld und Mannschaft unterstützt 
werden sollte. Die Männer hatten das Hoflager des 
Kaisers Franz erst am 15ten September verlassen. Wie 
hätte man ihnen nicht Glauben beimessen sollen? Vol- 
derndorff's Aussagen waren damit entkräftet. So 
wurde Tirol ins grenzenloseste Verderben gestürzt. 
General Drouet, sobald er in Salzburg den 
Oberbefehl übernommen hatte, beschleunigte sogleich den 
Heranzug der Division Wrede, und ertheilte dem Ge- 
nerallieutenant Deroy, der seine Streitkräfte bei Ro- 
senheim und Benedictbeuern zusammengezogen hatte, 
Befehl, sich hinter Kufstein aufzustellen. Alles deutete 
an, es solle zum Angriff geschritten werden. Doch ehe 
wir von diesem erzählen, wollen wir einen Blick auf das 
südliche Tirol werfen, wo der Brigade-General Peyri 
um die Mitte Septembers bei Dolce mit 4000 Mann 
stand. 
Dieser hatte vom General Caffarelli, damaligen 
Kriegsminister des Kdnigreichs Italien, Befehl erhalten, 
(25sten September) nach Trient vorzurücken. Auf dem 
Wege dahin hatte er zwei naturfeste Puncte, Ala und 
Roveredo zu überwinden. Jener deckt die Stellung von 
Seravalle, dieser die von Caliano. Trient selbst war 
theils durch den Fersina-Strom, theils durch den Punct 
Bacco di Vela geschützt, der die Verbindung mit Ver- 
rano und Giudiciarie gewährt. General Peyri setzte 
sich also, in drei Colonnen (Lösten September) in Be- 
wegung; die eine am rechten Etschufer aufwärts über 
Bacco di Vela; die andere über das Gebirg rechts, um
	        
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