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Ala und Roveredo zu umgehen; die dritte zwischen beiden
auf der großen Straße, um sich beim Orte Volano mit
der zweiten gegen die Fersina-Brücke zu vereinigen.
Die Colonne auf dem linken Flügel, vier Bataillone
unter dem Obersten Gavotti, sobald sie erfuhr, der
Punct Avio sey verschanzt, spaltete sich abermals, um
Avio zu umgehen. Die eine zog längs der Etsch auf
Avio zu, die andere über Ferrara und la Madonna della
Neva. Pileante sollte der Wiedervereinigungs-Ort beider
seyn. So ward Avio, vor Tagesanbruch (Lsten Sept.)
angegriffen, indem zugleich Oberst Peyri auf dem rech-
ten Etschufer eine Haubitze, und einen Dreipfünder, auf
Schußweite gegen die feindliche Seite vorgesandt hatte.
Die überraschten Insurgenten flohen in solchem Schrecken
davon, daß sie ihre Verwundeten, Todten, Waffen und
Geräthschaften zurückließen. Sie wurden bis über Mil-
comte hinaus verfolgt. Da in dieser Zeit auch die Co-
lonne rechts unter dem Oberst Levic durch das Gebirg
und das von Campo Brun herablaufende Thal, bis
hinter Ala vorgedrungen war, zog die Mittelcolonne
ohne Hinderniß in diese Stadt ein, deren Einwohner
entwaffnet, und deren Fahrzeuge auf's linke Etschufer
gebracht wurden.
Folgendes Tages ward der Zug fortgesetzt, nachdem
in Ala eine Besatzung von 145 Mamn hinterlassen war.
Oberst Gavotti, bei der Colonne zur Linken, theilte
diese abermals, so daß eine Hälfte an der Etsch hinauf
nach Mori, die andere im Gebirg über Brintonico da-
hin gehen mußte. Bei Brintonico hatten sich die Tiroler
verschanzt. Ihre Vorposten wurden geworfen; ihre
Werke mit dem Bajonnett erstürmt; ihre Mannschaften
mit sehr bedeutendem Verlust zersprengt. So kam Ga-