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besetzten sie mit 2000 Mann. Das von ihnen zur Ueber—
gabe aufgeforderte Trient beschossen sie (#ten October)
einen ganzen Tag lang.
General Veyri, welcher eine Verstärkung von zwei
Bataillons und zwei Reitergeschwadern an n genom-
men hatte, ließ sich nicht länger trotzen. Er schickte
(loten October) den Bataillons-Chef “s
durch das Aquiler- Thor mit 800 Mann aus; 200 der-
selben mußten sich, eine Stunde vor der Stadt, des
Frauenklosters durch Ueberfall bemächtigen, und den
feindlichen Posten aus den Einschnitten verjagen, die
die Bauern in die Mühlbäche der Stadt gemacht hatten;
300 mußten sich der Höhen von Gannodoro bemächtigen,
die das Kloster beherrschten. Dann griff der General
selbst die ganze Linie des Feindes an. Zwanzig Stun-
den lang währte ununterbrochen das Feuer aus dem
kleinen Gewehr und groben Geschütz, bis den Tirolern
ein Bataillon Neapolitaner, aus dem Thore St. Martin
hervorgegangen, in den Rücken fuhr, wo sie dann, in
ihren Reihen durchbrochen, von allen Seiten beschossen,
in wildester Unordnung auseinander flöhen. Sie ließen
eine Menge ihrer Todten, ihre Magazine in Martignano,
sogar Gardolo, Lavis und selbst Bucco di Vela unbe-
setzt zurück.
So standen hier die Sachen, als General Peyri
zu einer andern Bestimmung abgerufen ward, und statt
seiner General Vial, in Trient (13ten October) ange-
kommen, den Oberbefehl übernahm. ) Vial begnigte
) Die Truppen hatten bamals hier folgende Stellung: —
Zwei Bataillone, 765 Mann, standen in Cadine und
Bucco di Vela; — zwei Bataillone, 1005 Mann, in