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pagnien die Höhen besetzen ließ, welche die Brücke be-
herrschten, konnte er letztere doch nicht sogleich wieder
herstellen; denn jenseits des Wassers standen 500 Tiroler
zu vortheilhaft verschanzt. Auch ein später wiederholter
Versuch (12ten October) gegen die Brücke mißlang.
Der Bataillons-Chef Peraldi empfing nach die-
sem den Befehl, sein halbes Bataillon mit der andern
Hälfte desselben zu Villach in Vereinigung zu bringen.
Denn die Insurgenten-Corps zogen immer zahlreicher,
stärker und kühner, über Gmünd und Millstadt vor,
mit Postenausstellungen bis Treffen, nordwärts Villach.
Letztere hatte General Julhier zwar wieder bis Afritz
zurückgeworfen; aber andere erschienen des nämlichen Ta-
ges bei Spital und St. Hermagor, gegen Villach dro-
hend. Peraldi zog demnach über die Höhen am rech-
ten Drauufer, warf die Aufständischen vor sich zurück,
nahm ihnen eine Kanone, und kam über Paternion in
Villach an (13ten October). Als aber hierauf Major
Barbieri mit 600 Italienern am linken und rechten
Ufer der Drau hinauf bis Paternion ging, und, nach
Herstellung der Molzbrücke oberhalb Paternion, die Ti-
roler von Spital verjagen wollte, fühlte er sich bald zu
schwach. Denn sie, die erst bei Biserrak, Liesereck und
Spital etwa 800 Mann stark waren, verstärkten sich,
von Molzbruck her, plbtzlich mit 1500 Mann (löten
October); während andere Streithaufen des Aufstandes,
von Greifenburg her, über Lind, gegen Sachsenburg
rückten, diese Veste enger einzuschließen. Zweimal (15ten
und 10ten October), doch immer vergebens, griffen
sie Sachsenburg mit stürmender Faust an, wiewohl sie
schon beim ersten Sturm 200 Todte auf dem Glacis
gehabt hatten.