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plaͤnkelte gegenseitig den ganzen Tag, so wie hier, auch
bei Innsbruck und bei Hall, wo die Insurgenten ihre
Vorwachten am linken Ufer des Inn von Neuem zeig-
ten. Dies währte auch am folgenden Tage fort, an
welchem das Bataillon Habermann bei Innsbruck drei
Todte und eilf Verwundete zählte. Indessen vereinigte
General Graf Rechberg, der mit dem ersten und zwei-
ten Linien-Regimente über den Gerlosberg nach Zell
gegangen war, seine Schaaren mit der Division Kron-
prinz bei Hall; und traf Oberst Zoller mit seiner
Abtheilung, von St. Johann her, in der Stellung von
Wörgl, einen Tag später zu Hall ein.
Die Thätigkeit der Insurgenten, zur Foxtsetzung des
Kampfes, war auf allen Puncten unverkennbar. Umso
mehr mußte die Erscheinung eines Abgesandten vom
Andreas Hofer, beim General Drouet, überraschen
und Argwohn erregen, welcher fünfzehntägigen Waffen-
stillstand, den Rückzug der Baiern hinter Kufstein, und
Mässe für eine Abordnung nach Villach, an den Vice-
könig von Italien, begehrte (Losten October). Drouet
schlug den Waffenstillstand aus, und bewilligte Pässe,
in sofern man ihn ungehindert Innsbruck, Zell, Saal-
felden und die Scharnitz besetzen ließe. Wie wenig die
Insurgenten dazu geneigt waren, bewies ihr Widerstand,
als sie General Beckers während dieser Unterhandlun-
gen bei Innsbruck angriff und aus der Stadt jagte; so
wie ihre Stellung, 8000 Mann stark, auf dem Berge
Isel, und ihr neuergangenes Aufgebot an das Land, zum
allgemeinen Angriff gegen die Baiern.
General Drouet, ohne länger zu zdgern, ließ die
Divisionen Kronprinz und Wrede (lsten November)