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eine Stunde vor Zierl, mit den Aufstaͤndischen Gefecht
gehabt, die aber Lieutenant Ott, mit den Schutzen bei-
der Compagnien, bald sprengte. Bei Zierl war die
Innbrücke stark von den Tirolern besetzt. Mit dem Ba-
jonnett, dann durch einen Zug Dragoner unter dem wa-
ckern Lieutenant Hartel, unterstützt von einigen Kar-
tätschen-Schüssen, ward sie befreiet. Bis drei Uhr Nach-
mittags behauptete sich Major Zoller gegen die von
Stunde zu Stunde anschwellende Masse der Insurgenten;
dann beschloß er seinen Rückzug nach Innsbruck zu
nehmen, um zur Vertheidigung der Stadt mitzuwirken,
welche der Punct war, zu dem alle Unternehmungen des
Aufstandes hinzielten. Er erreichte erst Abends, nach
vielen Schwierigkeiten, die Vorstadt. Eine denselben
Tag in Seefeld eingetroffene, nach Zierl bestimmte Es-
cadron des Sten Chevaurlegers = Regiments, deren Quar-
tiermacher, kurz vor Zoller's Abzug in Zierl eingetroffen
waren, konnte sich noch gewarnt wieder nach Altbaiern
zurückziehen, schon in Seefeld durch Gewehrfeuer aus
den Fenstern verfolgt.
Gleichwie westwärts von ZJierl her, so drängten die
Tiroler von Osten her, über Schwatz und Hall gegen
Innöbruck an. Zu Hall stand Oberstlieutenant Bern-
clau mit zwei Compagnien seines Bataillons; zu
Schwatz und Rattenberg Major Theobald mit zwei
andern Compagnien.
An eben jenem Tage des allgemeinen Aufstandes
(#iten April) war eine Streifwacht, die der bei der
Innbrücke von Volders aufgestellte Posten in's Volderer-
Thal ausgesandt hatte, von einer überlegenen Menge
Insurgenten, unter Anführung eines gewissen Speck-
bacher, angesallen worden. Die Wacht rettete sich über