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das Geschütz des Feindes. Dies aber jagte schnell davon
und zuruck. Das ermuthigte die Baiern, erschreckte die
Tiroler; jene stürzten sich auf den Feind, diese ergriffen
allgemein die Flucht, und das Tagwerk war, wenn schon
blutig, ") doch ehrenvoll beendet.
General Graf Rechberg, welcher selbst nach Imst
gekommen war, und sich überzeugte, daß die hier ste-
hende Abtheilung Kriegsvolks viel zu schwach sey, wie-
derholten und überlegenen Angriffen des Feindes in der
Länge mit Nachdruck zu begegnen, zog neue Verstärkun=
gen heran. Der Oberbefehlshaber Drouet aber be-
gnügte sich auch damit nicht, sondern gebot dem General
Raglowich, mit seiner ganzen Dioision aufzubrechen,
um den Aufruhr vollkommen zu vernichten, und die Ver-
bindung mit der italienisch-franzsischen Armee auch
durch den Vintschgan anzubahnen. Raglowich rückte
(13ten November) mit einem Theil seiner Truppen
über Silz nach Haimingen vor, und traf sogleich Ver-
fügungen, die Insurgenten aller Orten anzugreifen. Diese
aber erwarteten ihn nicht, verschwanden in den Neben-
thälern und Gebirgen, und Abgeordnete des Pitzen= und
*) Der Verlust während dieses Tages bestand beim ersten
leichten Bataillon Habermann, in fünf verwundeten OÖf-
fizieren (Hauptmann Thiereck, Oberlieutenant Linda-
cher, Fritsch, Lieutenant Ganther und Schleuer),
in 27 Soldaten todt und verwundet. — Beim 2tten Li-
nien-Regiment in einem verwundeten OÖffizier (Ober-
lieutenant Hofstetten), in 12 verwundeten und getöd-
teten Soldaten. — Beim ersten Chevaurlegers-Regimente
in zwei perwundeten Männern, einem getodteten,, vier
verwundeten Pferden.
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