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Matrey und in der Umgegend, drohete der Aufstand,
selbst noch in der Naͤhe von Lienz, neue Gefahr, bis
der Bataillons-Chef Gougeon mit Truppen erschien,
ausdrückte, und die ich Euch mit Vergnügen erneuere. —
Leget Euere Waffen in ihre Hände nieder, erfüllet diese
Bedingniß, und seyd dann versichert, daß sie Euch als
Freunde behandeln werden, und daß sie Euch so empfan-
gen werden, wie Euere Abgesandten von mir sind auf-
genommen worden. Empfanget hiemit, meine Herren
Deputirten, die Versicherung meiner Theilnahme für das
Wohl Eneres Landes, indem ich nichts so sehr als das
Glück desselben wünsche. — Geschrieben in unserem
Hauptgquartier zu Villach den öten November 1309.=
Unterzeichnet: „Eugen Ngapoleon.=
„Brüderl“
„Gegen Napoleon's unüberwindliche Macht können
wir nicht Krieg führen. Von Oesterreich gänzlich verlassen,
würden wir Uns einem unheilbaren Elende Preis geben. —
Ich kann Euch ferner nicht mehr gebiethen, so wie ich
nicht für weiteres Unglück und unvermeidliche Brandstätten
gut stehen kann. Eine höhere Macht leitet Napoleon's
Schritte. Siege und Staatsumwälzungen gehen aus den
unabänderlichen Planen der göttlichen Vorsicht hervor.
Wir dürfen uns nicht länger dawider sträuben. Kein
Vernünftiger wird wider den Strom zu schwimmen ge-
denken. Wir wollen uns nur durch Ergebung in den gött-
lichen Willen, des Himmels fernern Schutzes, und durch
brüderliche Liebe und geforderte Unterwerfung, Napo-
leon's Großmuth und Seiner Allerhöchsten Gnade wür-
dig machen. Vermöge sicheren Berichten ist die königlich-=
baierische Armee bis Steinach (wie weit im Ober-Inn-
thale weiß ich nicht), die kaiserlich-französische Armee
auch schon wirklich über Boßen auf die Gebirgshöhen von
Ritten, und durch's Pusterthal mit drei Divisionen, bis
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