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letzten Eindrücken Preis gegeben, forderte, uneingedenk
seines ertheilten Wortes, eben fo feierlich wieder zur
Ergreifung der Waffen auf, als vorher zur Nieder-
legung derselben.
Baraguay-d'Hilliers seinerseits, um alles zu
bewachen, alle Bewegungen oder Verbindungen der In-
surgenten zu durchschneiden, ordnete auf sämmtlichen
Puncten, die er mit seinen Unterfeldherren inne hatte,
die Entsendung mobiler Colonnen an (I5ten November),
welche täglich das Land und Gebirg, und die Neben-
thäler durchkreutzen sollten. Man bemerkte nun bald,
daß im Vintschgau, und besonders im Passeper-Thale,
die sich beide gegen Meran aufschließen, der wahre Heerd
des Aufstandes sei. Die Insurgenten von da aus erschie-
nen sogar (15ten November) auf den Höhen des Schlos-
ses Tirol, oberhalb Meran, und da. General Rusca
ein Bataillon gegen sie aussandte, lockten sie es mir
verstellter Flucht bis Refau im Passeper-Thale, wo sie
es dann mit so überlegener Macht überfielen, daß es
seinen glücklichen Rückzug nur mit Hülfe mehrerer nach-
gesandten Bataillone machen konnte.
Baraguay-d'Hilliers wollte nicht säumen, das
Passeyerthal von den Rotten des Aufstandes zu reinigen,
zumal er vernahm, daß von hier und dem Vintschgau
ein Anschlag gegen Meran ausgeführt werden solle. Er
schickte deswegen dem General Rusca zu Meran noch
den General Bertoletti, mit zwei Bataillonen, zur
Verstärkung; ein Bataillon zur Deckung der Brücke von
Siegmundskron; und von Sterzing qus eine Colonne
von 500 Mann, der ein von Brixren nach Sterzing ge-
kommenes Bataillon folgen, und eine zweite Colonne