Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Zum Unglück jedoch hatten die Neapolitaner schon Man- 
gel an Schießbedarf, wurden von den Insurgenten fort 
und fort mit Ungestüm bedrängt, und verließen ihre 
Stellung. Major Bougault hielt ihren Lauf nur 
durch Versendung einer Voltigeur-Compagnie auf, die 
er bei sich hatte. Diese rückgängige Bewegung und 
Mangel an Munition, zwang auch das daneben gestan- 
dene, nun auf dem linken Flügel entblößte französische 
Regiment, sich in der Nacht zum Major Bougault 
zurückzuziehen, der, da er nach Erkrankung des Obersten 
Roy, den Oberbefehl der Colonne übernommen hatte, 
um Mitternacht alle Mannschaft nach Meran zog. 
Aber auch hier war keine Sicherheit mehr, weil 
die Insurgenten die Verbindung mit Botzen zu vernich- 
ten droheten, und in großer Anzahl auf den Kniterholfer- 
Höhen erschienen waren. Rusca konnte nicht mehr 
daran denken, sie. mit Erfolg anzugreifen, da es ihm 
schon zu sehr an Schießbedarf fehlte. Er verließ daher 
noch während der Nacht Meran, zog, vom Feinde um- 
schwärmt und verfolgt, nach Vilpian, und am folgen- 
den Morgen (17ten November) über Terlan bis Gries, 
wo er eine Stellung zum Schutz der Stadt Botzen nahm, 
gegen die der Feind schon mit Macht über das Gebirg 
anrückte. Rusca hatte in diesen beiden Tagen einen 
Verlust von 205 an Todten, Verwundeten und Gefan- 
genen gehabt, und beim Rückzug aus Meran eine drei- 
pfünder Kanone im Stich gelassen, die in einen Graben 
gefallen war. 
Vier und zwanzig Stunden zu spät, nämlich am 
17ten Morgens war, von Sterzing her, der Bataillons- 
Chef Klippfeld mit 500 Mann in's Passeper-Thal
	        
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