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aufgebrochen, dem drei Stunden nachher, mit einem
Bataillon, der Bataillons = Chef Doreille folgte.
Jener, dem einige hundert Tiroler beim Orte Kolten,
ein paar Stunden von Sterzing, widerstehen wollten,
sprengte diese bald aus einander. Man erreichte darauf
den Gipfel der Berge, die das Passeyer-Thal ein-
schließen, und zog jenseits auf schmalem Gebirgspfad,
Mann hinter Mann, in'S Thal nieder, bis zum Dirf-
lein Valten, das von seinen Einwohnern gänzlich ver-
lassen stand. Es war schon Nacht. Auch das andere
Bataillon traf hier ein.
Es war Befehl, Klippfeld sollte folgendes Tages
über St. Leonhard bis St. Martin, Doreille nur
bis St. Leonhard vorrücken. Klippfeld trat den
Weg an. Es war ein sehr enger Steg, auf einer Seite
von einem wilden, tiefen Bergstrome, auf der andern
von Schnee bedeckten Felsen begrenzt. Gegen St. Leon-
hard wurde der Weg offener, aber eine Viertelstunde
vor diesem Orte fand man ihn durch einen Verhau ge-
sperrt. Beim Aufräumen desselben ging so viel Zeit
verloren, daß auch Doreille, der zwei Stunden spä-
ter von Valten aufgebrochen war, und zur Behauptung
jenes gefährlichen Engweges eine Compagnie zurück-
gelassen hatte, herankam. Beide Bataillone setzten nun
ihre Bewegung fort. Kaum aber war die Spitze von
Klippfeld's Bataillon bei St. Leonhard angekommen,
und die letzte Mannschaft Doreille's durch den Verhau
gewandert, als ringsum Büchsenfeuer, und von den
Bergen rollende Felsenstücke die Nähe des Feindes ver-
kündeten. Vierzig Mann, die seitwärts zur Deckung
der Colonnenspitze wanderten, wurden getddtet oder