allen Fenstern vertheidigten. Gleichzeitig ward Majot
März in der Wildau angefallen, während hinter dem-
selben zahllose Haufen in die Stadt drangen, wo Oberst
Dietfurt, so wie vor ihm Oberstlieutenant Spansky,
nach tapferer Gegenwehr tddtlich verwundet sanken.
Auch General Kinkel selbst war schon in Feindes-Ge-
walt gefallen. Dennoch dachten die Baiern noch an keine
Unterwerfung. Mit wetigen Reitern unter dem Major
Grafen von Erbach vereinigten sie sich, in Alleit
à470 Mann stark, bei der Hauptwache; dann, die Ma-
jore März und Joller an ihrer Spitze, bahnten sie
sich mit den Waffen in der Faust den Weg über die Inn-
brücke, und zogen sich in stätem Gefecht nach Hall, dort
den Oberstlieutenant Bernclau an sich zu nehmei,
und so in's Achenthal zu gehen. Schon zu spät; Bern-
clau schon übermannt und gefangen. Die Baiern stan-
den vor Hall, wo Graf Erbach und seine wenigen
Dragoner, als Vortrab, plbtzlich von den Volkshaufen
umzingelt, gehalten, von den Pferden gerissen wurden.
Die Insurgenten knuͤpften, als das baierische Fußvolk
anruͤckte, scheinbar guͤnstige Unterhandkungen an, be-
nutzten aber die dadurch bewirkte ünthaͤtigkeit, die kleine
Schaar mit Tausenden von Bewaffneten zu umstellen,
dann zu entwaffnen, und mit allen übrigen Gefangenen
nach Salzburg zu führen.
So wurden die geringen und gäizlich vereinzelten
baierischen Truppen-Abtheilungen der Division Kin kel
in Tirol, binnen wenigen Tagen, doch nicht ohne ehren-
hafte Gegenwehr, von der Uebermacht eines allgemeinem
Volks-Aufstandes erdrückt und verschlungen, während
der Feldmarschall-Lieutenant Chasteler ohne Schwert-