Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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gefangen; und 200 Mann der Nachhut wurden mit sol- 
cher Gewalt auf die Colonne geworfen, die in St. Leon- 
hard einrückte, daß sie kaum Zeit hatten, sich am Ein- 
gange des Dorfes in Schlachtordnung zu stellen, und 
die nachdringenden Bauern mit gefälltem Bajonnett 
abzutreiben. 
Der Batajllons-Chef Doreille, in der Ueber- 
zeugung, daß die vom General Rusca zum Passeyer- 
Thal gesandten 1500 Mann nahe seyn würden, befahl 
dem Bataillons-Chef Klippfeld, gegen St. Martin 
vorzudringen, und Alles über den Haufen zu werfen, 
was sich unterwegs vom Feinde zeigen würde. Er selbst 
vertheilte sein eigenes Bataillon in den Häusern von 
St. Leonhard, den Ort zu behaupten. Aber die feind- 
lichen Streitmassen wurden jeden Augenblick durch die- 
jenigen Mannschaften vermehrt, die den General Rusca 
aus Meran vertrieben, bis Terlan verfolgt, dann nach 
und nach den Heimweg in's Passeyer-Thal genommen 
hatten. Trotz allem Verlust, den sie erlitten, hinderte 
ihre Wuth und Menge das vorgerückte Bataillon Fran- 
zosen, den Zug nach St. Martin zu vollenden. Es 
kam daher Abends 10 Uhr wieder nach St. Leonhard 
zurück. 
Die Infurgenten verstärkten sich immer mehr, wäh- 
rend der Nacht, und sperrten den Weg nach Valten 
mit Verhauen. Die in Valten gebliebene Compagnie 
wurde am Morgen darauf (10ten November) mit Ueber- 
macht angegriffen und gefangen genommen. Doreille, 
der die Aufforderung zur Uebergabe abwies, wollte den 
Rückzug nach Sterzing nehmen und erzwingen. Aber 
Verhaue, herabschmetternde Felsen, und Büchsenfeuer,
	        
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