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warfen den Vortrab, nach verschiedenen und vergebli-
chen Anstrengungen, wieder in's Dorf zurück. Dreißig
Mann und ein Offizier fielen dabei in Feindes Gewalt.
Abends schnitten die Insurgenten alle in's Dorf füh-
rende Wasserleitungen ab, schoben ihre Posten näher
heran, und führten zwei kleine Kanonen gegen den von
Grenadieren verschanzten Kirchhof.
Der Bataillons -Chef Doreille, weit entfernt,
der wiederholten Aufforderung, sich zu ergeben, Folge
zu leisten, machte selbst einen allgemeinen Angriff (20sten
November), der aber, wie heftig er auch war, dennoch,
so wie ein zweiter (lsten November), ohne entschei-
dende Wirkung blieb, während zwei seiner an den Ge-
neral Hüard gesandten Boten aufgefangen, und er-
schossen wurden. Schon fehlte es nun den franzsfischen
Tapferen bald an aller Munition, noch mehr an Lebens-
mitteln, sogar am Wasser. Plbtzlich brach (## ten No-
vember) in einem der Häuser Feuer aus. Mit erneuer-
ter Wuth stürmten die Tiroler von allen Seiten an, und
erkämpften, wie verzweifelt auch die Franzosen fochten,
den Eingang des Dorfes. Sie waren eben im Begriff,
ein fürchterliches Blutbad anzurichten, als Peter Has-
pinger erschien, und den Befehlshaber Doreille zu
sprechen verlangte. Während er mit diesem unterhan-
delte, daß er sein und der Seinigen Leben nicht durch
längere Widersetzung muthwillig hinopfern solle, waren
die Bauern überall in's Dorf gekommen. Nur mit der
größten Mühe hinderte Haspinger die Ermordung
aller noch übrigen Franzosen, die nun ausgeplündert
und gefangen (2#sten November) nach Mals, und in die
Nachbarschaft von Glurns abgeführr wurden.