Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Tage, und auch später wieder, von den Insurgenten zur 
Uebergabe ?7) aufgefordert; beantwortete ihre Zuschriften 
aber durch Schweigen, und ließ es bei leichten Plän- 
keleien bewenden. 
Unterdessen vermehrte sich allmälig die schwache Trup- 
penzahl der Franzosen in Lienz und Botzen zum festen 
Widerstande; General Barbou zog (Tten December) 
in das Passeyer-Thal, von wo die Banden des Auf- 
standes den Fahnen des Anführers Kolb gefolgt waren. 
Er entwaffnete das Thal. Hin und wieder wurden ein- 
zelne 
*) Am Sten December erhielt General Almayras folgen- 
des Aufforderungs-Schreiben aus Percha: 
„[Im Namen des Ober-Commandanten 
Andregs Hofer.“ 
„Der gestrige Tag war für Uns grausam, denn die 
Cavallerie hat Uns viel Uebel zugefügt; Unsere Leute sind 
jedoch bereit, das Gefecht von Neuem zu beginnen; Wir 
Commandanten tragen jedoch nicht die Waffen, um durch- 
aus Blut zu vergießen, und versprechen, selbst Unsere 
Leute zurück zu halten, wenn sie folgende Bedingungen 
eingehen wollen: 
„Art. 1. Die Offiziere und Soldaten strecken das Ge- 
wehr, und werden über die Tiroler-Grenze geleitet; 
die Offiziere werden ihrem Range gemäß, die Sol- 
daten mit Menschlichkeit behandelt werden.“ 
„Art. 2. Die Waffen, Munition, Kanonen, Muni- 
tions= und andere Wagen, werden Uns ausgeliefert.“ 
„Art. 5. Die Gefangenen werden gusgewechselt.“ 
aIm Falle diese Bedingungen nicht angenommen wer- 
den, verlangen Wir von Ihnen, für Morgen früh, einen 
einstündigen Waffenstillstand, zum Begraben unserer 
Todten.=
	        
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