Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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streich sich uͤber den noͤrdlichen Theil des Landes ver—- 
breiten konnte. Unter unaussprechlichem Jubel der Ti- 
roler zog dieser (15ten April) in deren Landes-Haupt- 
stadt ein, wo auch sechs Compagnien vom Corps Jel- 
lachich's, aus Salzburg abgesandt, zu ihm stießen, die 
der Oberstlieutenant Taxis befehligte. 
Allerdings war die Besetzung des tirolischen Hoch- 
landes gleich im Anfang eines Feldzuges, wenn auch 
nicht entscheidend über den Ausgang desselben, doch 
großer Gewinn für Oesterreich. Meister der starken 
Pforten, durch welche es Nord-Italien oder Süd-Deutsch- 
land mit seinen Heeren überschwemmen, oder zu denen 
es an Unglückstagen immer wieder zurückziehen konnte, 
war es von khier aus vermdgend, die Fortschritte des 
siegreichen Feindes in's Innere der kaiserlichen Erbstaa- 
ten zu erschweren, oder die Niederlage des geschlagenen 
Feindes vollständig zu machen. Darum war Chaste- 
ler's Aufgabe, die leichte Eroberung auf alle Weise zu 
behaupten. Zur Gränzbesetzung gegen Baiern bot er 
den allgemeinen Landsturm auf. Major Teimer mußte 
den Aufstand und die Vertheidigung des obern Innthals 
und Vorarlbergs bilden. Die Scharnitz, dieses Haupt- 
thor des Landes gegen Baiern, nach den Isarquellen, 
ließ er befestigen. Oberstlieutenant Taris mußte über 
Murnau gegen Landsberg, über Benedictbeuern gegen 
München Streifzüge thun, während Oberstlieutenant 
Reissenfels mit einem Bataillon Oesterreicher und 
vielen Tiroler-Schützen (17ten April) den Kufstein be- 
rannte. Diese unansehnliche von den benachbarten Hôhen 
beherrschte Veste war noch der einzige Punct, welchen die 
Baiern im Tirol festhielten. Hier stand der Major
	        
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