gegen die franzoͤsische Reiterei, aber heftig zuruͤckgewor—
fen, rissen sie ihr eigenes Fußvolk zur regellosen Flucht
fort bis gegen Rottenburg. Umsonst suchte Thierry
noch seine Schlachthaufen zu versammeln. Sie blieben
zersprengt. Ueber 3,000 Mann fielen in Gefangenschaft
der Sieger; was uͤbrig blieb, rettete sich nach Rotten-
burg, wo eben zur guten Stunde Feldmarschall-Lieutenant
Vincent mit den österreichischen Brigaden Weissen-
wolf und Hofmeister, nebst vier Geschwadern
Chevaurlegers eingetroffen war.
Diesen hatte General Hiller dahin geschickt, der
auf den Siegenburger= Höhen Thierry's und Schu-
steks Gefahr vernommen und für die Verbindungs-
Linie zwischen Rohr und Landshut fuͤrchtete. Vincent
selbst hatte die Wichtigkeit der Stellung bey Rottenburg
erkannt, und daß er sie eher, denn der Feind erreichen
müsse, damit Montebello's Vorhut nicht früher nach
Landshut komme, als die Oesterreicher. Daher, als er
die bei Rohr Geschlagenen, vom Feinde Verfolgten sah,
gewann er mit zwei Regimentern im vollsten Lauf die
Anhbhen bei NRottenburg, besetzte das Dorf selbst sogleich
mit Compagnien, stellte die nachrückende Brigade Weis-
senwolf auf seinen linken Flügel, und nahm das flie-
hende Corps Schustek's auf. Die Franzosen blieben
ihm gegenüber bei Barndorf stehen.
Feldmarschall-Lieutenant Hiller, der bald darauf
persdlich nach Rottenburg kam, um sich von der Lage
der Dinge zu belehren, ließ noch denselben Abend um
7 Uhr durch die Brigade Weissenwolf die feindliche
Stellung bei Barndorf angreifen. Unrichtige Meldungen
hatten ihn über die wahre Stärke seines Gegners ge-
II. ötes Buch. 6