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Unterdessen stand Deroy vor dem Dorfe Schier-
ling, welches tapfer vertheidiget wurde. Eine Batterie
vom rechten Laber= Ufer richtete ihm großen Schaden
an'’). Er gab daher dem kten leichten Bataillon Befehl
zu stürmen. Es drang wild vor, nahm das Dorf, und
ging nur allzu ungestümm über dasselbe hinaus. Da ward
es durch ein morderisches Kartätschen= Feuer zerrissen,
worauf die feindliche Reiterei einhieb. Es verlor bei
80 Mann an Todten und Verwundeten. Lieutenant Ster-
zinger und Oberlieutenant Taxis mit einigen Schützen
wurden gefangen. Das Dorf war wieder verloren.
Deroy befahl dem Oberstlieutenant Grafen Buttler,
es mit dem öten leichten Bataillon zu nehmen. Butt-
ler drang mitten durch das mörderische Feuer ein, ver-
trieb den Feind, nahm das Dorf. Doch weiter vorzu-
dringen war unmdglich. Denn hinter Schierling, also
am linken Flügel des dsterreichischen aten Corps, stand
General Stutterheim, nachdem er sich von Päring
zurückgezogen hatte. Er hielt mit einem Bataillon und
einer Batterie die Hôhe vor Unterleuchling und von da
die Ebene bis an die Laber mit einem Cavallerie-Regi-
mente besetzt.
Da sich fast in derselben Zeit, empfangenen Befeh-
len zufolge, Fürst Hohenzollern mit dem öten Corps,
zur Unterstützung des öten, vom rechten an's linke Laber-
Ufer zwischen den Oberleuchlinger-Hbhen und der Hoch-
*) Bei dieser Gelegenheit wurde dem Obersten Muffel des
bayerischen Aten Chevauxlegers-Regimentes der Arm abge-
schossen, der Lieutenant Engelbrecht des aten Linien=
Infanterie-Regimentes Preising und mehrere Gemeine,
vorzüglich der Cavallerie-Regimenter, wurden schwer ver-
wundet.