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nicht mehr frei gelassen. Denn wollte er gegen Kaluga
ziehen, oder rechts ab über Medyn gegen Juchnow, so
mußte er mit höchstens 75 tausend Mann eine Haupt-
schlacht und mit einem Gegner wagen, welcher ihm jetzt
Beweise der größten Tapferkeit, Kampflust und plan-
mäßiger Anordnung gegeben hatte. Wollte er aber
eine Schlacht vermeiden, mußte er über Borowsk und
Wereia, auf der großen Heerstraße von Mojaisk zurück-
gehen, um Wiazma und das ferne Smolensk zu errei-
chen, während die Russen ihm noch auf Seitenwegen den
Vorsprung abgewinnen konnten. Und welche Hülfsquellen
bot diese Heerstraße einem von Allem entblößten Heere
dar? Doch hier entschied nur die gebieterische Nothwen-
digkeit.
Marschall Davoust ging mit dem ersten Heertheil
und der Division Chatel über die Luja; am 20. Oc-
tober das Hauptheer gegen Borowsk. Hier nahm für
diesen Tag Napoleon sein Hauptgelager, am 27. in
Wereia, wo auch die junge Garde unter Marschall
Mortier. Davoust aber wandte sich an jenen Tag
wieder nach Male-Jaroslawetz zurück, und bildete nun
die Nachhut des Ganzen. Ein lebhaftes Gefecht mußte
noch (am 27. Octobers) links von Wereia auf der Me-
dyner Straße, die Reiterei Poniatowsky's mit Pla-
tow's Schaaren bestehen; dann 20. Octobers gelangte
das gesammte Heer, doch mit Ausnahme von Ponia=
towsky und Davoust, auf der Mojaisker Straße nach
Smolensk. Poniatowsky seinerseits war (28. Octo-
ber) von Jegoriewskoi, zwischen Wereia und Medyn,
gegen Gjat gezogen; Davousti nach Mojaisk.
Kutusow, der von seinem Vortrab unter General
Miloradowitsch, Nachricht über Poniatoweky's