Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

zur untern Duͤna fuͤhren und sein Moldau-Heer in die 
Kampflinien gegen Napoleon einreihen. 
England, welches, als Unterpfand, daß Ruß- 
land die leingegangenen Verpflichtungen erfüllen werde, 
die Flotte desselben in britischen Häfen verwahrt hielt, 
lehnre nun Napoleons erneuerte Friedens-Vorschläge 
(17. April 1812) kalt ab. Und eben so erwiederte 
Rußland die von Frankreich angetragene Versöhnung mit 
der Erklärung, daß ganz Preußen und Pommern zuvor 
von den Franzosen geräumt seyn müsse. 
  
3. 
Erdffnung des Feldzuges von 1312. 
Napoleon, nun er den Sieg der beritischen 
Staatskunst unzweifelhaft, und die Behauptung dessen, 
was er bisher in den Verhältnissen der europäischen 
Reiche, zur Demüthigung Englands geschaffen hatte, 
nur durch Waffengewalt mdglich sah: winkte seinen 
zahlreichen Heeren, den Zug in den äussersten Norden 
des Welttheils anzutreten. 
Franzosen, Portugiesen, Spanier, Illprier, in 
Sold genommene Schweizer, Deutsche und Italiener, 
setzten sich, in 11 Armeecorps getheilt, von allen Seiten 
in Bewegung; an ihrer Spitze die Marschälle Davoust, 
Oudinot, Ney, Victor, Macdonald, Augereau, 
Prinz Eugen, die Generale IJunot, Fürst Ponia- 
towoky„ Gouvion St. Cyr und Regnier. 
Die vier Reiter-Reserven wurden von den Generalen 
Nansouty, Montbrun, Grouchy, Latour- 
Maubourg befehligt; die kaiserlichen Garden aber 
von den Marschällen Lefevre, Mortier und 
Bessieres angeführt. Das dsterreichische Hülfsheer
	        
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